Institut: Steigende Gehälter und stabile Verteilung

Köln (epd). Die Einkommen der Deutschen sind laut dem arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in den vergangenen Jahren gestiegen, die Verteilung der Einkommen konstant geblieben. Zwischen 1991 und 2017 seien die realen Haushaltseinkommen im Durchschnitt um 20 Prozent gestiegen, erklärte das Institut am Sonntag in Köln. Spätestens seit 2013 profitierten so gut wie alle Einkommensschichten davon. Das verfügbare Haushaltseinkommen ist das Geld, das auf dem Konto ist und tatsächlich jeden Monat ausgegeben werden kann.

Die Verteilung der Einkommen bleibe seit dem Jahr 2005 relativ konstant, "und das, obwohl die Zuwanderung von Geflüchteten sich in den Daten bereits widerspiegelt", erklärte das Institut weiter. Das allgemeine Ungleichheitsniveau werde mit Werten zwischen null und eins gemessen. Ein Wert von null bedeutet laut Institut, dass alle gleich viel besitzen. Bei einem Wert von eins besitzt einer alles und die anderen nichts. Seit dem Jahr 2005 sei die Ungleichheit der Einkommen relativ konstant bei vergleichsweise geringen 0,29 Punkten, erklärte das Institut.

Zwischen 2009 und 2017 hätten rund 60 Prozent der Deutschen aus der untersten Einkommensgruppe ihr Einkommen deutlich steigern können. 16 Prozent hingegen seien von relativer Einkommensarmut bedroht, diese hätten weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens zur Verfügung. Bei der Niedrigeinkommensquote gebe es große Unterschiede zwischen Ost und West. Noch größere Unterschiede gebe es zwischen Menschen mit und ohne Migrationshintergrund. Diese seien in den vergangenen Jahren angesichts der Flüchtlingsmigration eher noch gestiegen.

Die Verteilung der Nettovermögen sei seit Mitte der 2000er Jahre stabil, hieß es weiter. Im Jahr 2017 kam demnach ein Bundesbürger im Durchschnitt auf ein Nettovermögen von 70.800 Euro. Im Jahr 2010 habe das durchschnittliche Nettovermögen pro Bürger bei rund 51.000 Euro gelegen. Zum Nettovermögen gehören der Wert von Häusern, Autos oder Aktien abzüglich Schulden und Hypotheken.

Datenbasis der Studie waren den Angaben zufolge die Haushaltsbefragung Sozio-ökonomisches Panel (SOEP), der Mikrozensus, die Einkommens- und Verbrauchsstichprobe (EVS) sowie die EU-Befragung EU-SILC.