Genf, Kampala (epd). Ugandas Gesundheitsministerium hat eine 14-tägige Zwangsquarantäne für Reisende aus Deutschland und anderen vom Coronavirus betroffenen Ländern angeordnet. Dies gelte unabhängig davon, ob sie Symptome der Krankheit zeigten, hieß es in einer am Samstag in der Hauptstadt Kampala veröffentlichten Mitteilung. Deutschland gilt nach Auffassung der ugandischen Behörden zudem als eine von sieben Hochrisikonationen. Daher rate man von Reisen nach Uganda ab. Wer dennoch komme, müsse sich auf eigene Kosten entweder einer Eigen-Quarantäne oder der in einer Gesundheitseinrichtung unterziehen.
Die deutsche Botschaft in Kampala warnte auf ihrer Facebookseite, dass sie bei der Organisation von Quarantänemaßnahmen nicht behilflich sein könne. Wer Symptome zeige, müsse sich zudem unmittelbar nach der Einreise einem Test in einem Krankenhaus unterziehen. Von nichtnotwendigen Reisen nach Uganda rät die deutsche Botschaft deshalb dringend ab.
Das ugandische Gesundheitsministerium begründete die Maßnahme mit den Bemühungen des Staats, die Einschleppung des Coronavirus nach Uganda zu verhindern. Bislang gibt es dort noch keine bestätigte Erkrankung. 765 Reisende befinden sich nach Angaben der Regierung in Eigenquarantäne. Bei 20 von ihnen mit Symptomen der Krankheit sei auf den Coronaerreger getestet worden. Alle Tests seien negativ ausgefallen. Insgesamt sind nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Kampala 1296 Reisende, vor allem Ugander und Chinesen, als Hochrisikofälle identifiziert und registriert worden.
In Afrika südlich der Sahara haben bisher Kamerun, Nigeria, Senegal, Togo und Südafrika Coronafälle bestätigt. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt, dass die Gesundheitssysteme vieler afrikanischer Länder eine Epidemie womöglich nicht bewältigen könnten. Umso wichtiger seien Vorsorgemaßnahmen, um die Ausbreitung des Virus zu verhindern.