Dessau-Roßlau (epd). Das Kurt Weill Fest stellt bis zum 15. März die Frage "Was sind Grenzen?" in den Mittelpunkt seines Programms. Insgesamt 53 Veranstaltungen wird es in Theatern, Kirchen, historischen Stätten oder Museen in Dessau-Roßlau, Magdeburg, Halle und Wörlitz geben, wie die Veranstalter am Freitag in Dessau-Roßlau mitteilten. Es wirken 650 Künstler mit. Thematisiert werden persönliche und gesellschaftliche Grenzen sowie Grenzen zwischen Ländern und Nationen. Das Kulturfestival sollte am späten Freitagnachmittag mit einem Festakt in Dessau-Roßlau eröffnet werden.
"Kurt Weills durch die Nazis erzwungene Auswanderung aus Deutschland und das tatsächliche Überschreiten von Landesgrenzen ist ein wichtiger Teilaspekt", sagte Intendant Jan Henric Bogen. "Wie schnell ändern sich die Parameter, die Zugehörigkeit oder Ausgrenzung bestimmen? Die Biographie Weills ist hierfür ein krasses Beispiel und heute gibt es wohl wenige so aktuelle Themen", fügte er hinzu. Weill habe sich dieser Herausforderung gestellt, seine einzigartige Künstlerpersönlichkeit immer wieder neu entworfen und sei sich selbst dennoch stets treu geblieben: "eine Haltung, die auch in unseren Tagen ein Vorbild sein kann".
Zu den Künstlern gehören in diesem Jahr unter anderen Rolando Villazón, Thomas Quasthoff, Martina Gedeck, Tim Fischer oder das Moka Efti Orchestra, die Bigband aus der TV-Serie "Babylon Berlin". Artist-in-Residence ist der Sänger und Schauspieler Vladimir Korneev.
2019 wurden rund 22.000 Festival-Gäste gezählt. Der deutsch-amerikanische Komponist Weill wurde am 2. März 1900 in Dessau geboren, er starb am 3. April 1950 in New York.