Berlin (epd). Myanmar hat nach Äußerungen von Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) über das Aussetzen der Entwicklungszusammenarbeit mit dem südostasiatischen Land den deutschen Botschafter einbestellt. Das wurde am Donnerstag aus Regierungskreisen bekannt. Aus dem Auswärtigen Amt verlautete, dass der Botschafter an diesem Freitag zum Gespräch im Außenministerium Myanmars sein werde. Dabei werde es um den Stand der bilateralen Beziehungen gehen.
Müller hatte am Mittwoch in Bangladesch das größte Flüchtlingslager der in Myanmar verfolgten muslimischen Rohingya besucht und betont: Myanmar stehe in der Pflicht, eine Rückkehr der Flüchtlinge in Sicherheit zu garantieren und die noch im Land lebenden Rohingya zu schützen. "Bis dahin werden wir unsere Entwicklungszusammenarbeit aussetzen."
Die deutsche Entwicklungszusammenarbeit mit Myanmar war 2012 wieder aufgenommen worden. Wie ein Sprecher dem Evangelischen Pressedienst (epd) sagte, gibt es ein "aktives Portfolio im Wert von über 200 Millionen Euro". Die letzte Zusage habe es 2019 gegeben. Die zugesagten Maßnahmen würden auch zu Ende gebracht. Unterstützt wurden bislang unter anderem eine nachhaltige Wirtschaftsentwicklung einschließlich beruflicher Bildung und die Sicherung von Ernährung und Landwirtschaft.
Verstärkt werden laut Ministerium indes die Maßnahmen für die Rohingya-Flüchtlinge in den Camps und für die aufnehmenden Gemeinden in Bangladesch.
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