Bautzen (epd). Zum Internationalen Tag der Muttersprache am Freitag fordert die Minderheit der Sorben in der Lausitz mehr öffentliches Engagement für ihre slawische Sprache. Dass der Staat heute das Sprechen des Sorbischen in der Öffentlichkeit fördere, sei ein großer historischer Fortschritt, sagte der Vorsitzende des Dachverbands Domowina, Dawid Statnik, am Donnerstag in Bautzen. Jedoch hapere es an den Sprachkenntnissen in der Verwaltung.
Die Sorben und Wenden sind seit rund 1.500 Jahren in der Lausitz ansässig. Die Minderheit hat sich trotz Assimilierungsdrucks in der Vergangenheit ihre Sprache und ihre von zahlreichen Festen und vielfältigem Brauchtum geprägte Kultur bewahrt. Schätzungen zufolge leben in Brandenburg rund 20.000 überwiegend evangelische Wenden und in Sachsen rund 40.000 meist katholische Sorben.