"Die Passion" werde ein einzigartiges TV-Event, sagte RTL-Unterhaltungschef Kai Sturm bei der Vorstellung des Projekts. Sie erzähle eine einzigartige, emotionale Geschichte, die über die religiöse Bedeutung hinausgehe.
Die biblische Geschichte sei fester Teil des abendländischen Kulturguts, aber bei vielen Menschen gar nicht mehr so bekannt, sagte der frühere "Wetten, dass..?"-Moderator Thomas Gottschalk, der als Erzähler durch den Abend führen wird. Die Geschichte drehe sich um "Glaube, Liebe, Verrat, Leiden und Sterben" und sei damit vielleicht so aktuell wie lange nicht mehr.
Das Ereignis soll aus biblischer Zeit in die Gegenwart geholt werden. Sänger und Schauspieler erwecken die Passionsgeschichte an verschiedenen Schauplätzen in Essen zum Leben, untermalt mit deutschen Musikhits. "So schaffen wir ein Abbild unserer Gesellschaft und erleichtern die Identifikation", erklärte Sturm.
Band, Chor und Prozession
"Natürlich ist die Gefahr der Verkitschung bei so einem Vorhaben groß", räumte Gottschalk ein. Doch das ganze Team habe hart daran gearbeitet, die Geschichte so zu gestalten, dass sie in die heutige Zeit passe. Es sei "der statthafte Versuch, eine große Geschichte neu zu erzählen".
Die Hauptrolle als Jesus übernimmt der Sänger, Musicaldarsteller und Schauspieler Alexander Klaws. "Eine solche Geschichte live und im Fernsehen zu erzählen, ist etwas Besonderes", sagte er. Als Judas ist Mark Keller ("Alarm für Cobra 11") zu sehen. Unter den "Jüngern" ist Samuel Koch, der 2010 bei einem Unfall während einer "Wetten, dass..?"-Ausgabe eine Querschnittlähmung vom Hals an abwärts davontrug.
Auf der Hauptbühne am Burgplatz, auf dem RTL mehr als 4000 Menschen erwartet, kommen zusätzlich eine Band und ein Chor zum Einsatz. Außerdem gibt es eine Live-Schalte zu einer Passions-Prozession, bei der ein großes, leuchtendes Kreuz durch die Innenstadt zur Hauptbühne getragen wird. RTL-Moderatorin Nazan Eckes begleitet den Kreuzweg und spricht mit Teilnehmern über ihre Beweggründe.
In Deutschland ist "Die Passion" den Angaben zufolge bislang einzigartig. Das Konzept hat RTL vom niederländischen Fernsehen übernommen. Dort ist das Event schon seit zehn Jahren zu Ostern fest im Programm und erzielt regelmäßig herausragende Quoten. Allein 2016 schalteten über 40 Prozent der Zuschauer ein. Entsprechend groß ist die Quotenerwartung auch bei RTL. "Mit dieser Geschichte zeigen wir, dass es sich lohnt, gemeinsam füreinander einzustehen", betonte Sturm. "Hier geht es um Respekt und Liebe für den Nächsten - unabhängig von Herkunft und Religion."