Genf (epd). Die UN-Hochkommissarin für Menschenrechte, Michelle Bachelet, hat eine gründliche und unabhängige Untersuchung eines Massakers in einem Dorf im Nordwesten von Kamerun verlangt. Die Täter müssten zur Rechenschaft gezogen werden, verlangte Bachelet am Dienstag in Genf. Bei einem Angriff am Freitag seien 23 Menschen ermordet worden, Hunderte Menschen hätten die Flucht ergriffen. Die meisten Opfer seien Kinder gewesen.
Laut Zeugen waren demnach unter den etwa 40 Angreifern auch Angehörige der Streitkräfte Kameruns. Sie hätten auf ihre Opfer geschossen und Häuser in dem Dorf angezündet. Die Regierung Kameruns hatte eine Untersuchung des Blutbades bereits zugesagt. Das Dorf Ngarbuh liegt im englischsprachigen Gebiet Kameruns. Am Montag hatte ein UN-Mitarbeiter in Kamerun den Namen des Dorfes noch mit Ntumbo angegeben.
Teile des zentralafrikanischen Landes werden seit Jahren von Unruhen erschüttert. Militante Separatisten in den englischsprachigen Gebieten im Westen des Landes fühlen sich von der französischsprachigen Mehrheit unterdrückt. Auch die aus Nigeria stammende islamistische Terrorgruppe Boko Haram verübt Anschläge in Kamerun. Etwa 80 Prozent der 24 Millionen Einwohner der ehemaligen deutschen Kolonie sind französischsprachig.