Berlin (epd). Die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina will die Debatte zum Klimaschutz international voranbringen. Dazu sollten sich Spitzenwissenschaftler aus den G7-Staaten und den G20-Staaten besser vernetzen und zum Klimawandel sowie über seine Folgen austauschen, sagte der designierte Leopoldina-Präsident Gerald Haug am Dienstag in Berlin. Die Leopoldina wolle dazu beitragen, Desinformationskampagnen etwa von rechtspopulistischen Stimmen zum Klimawandel zu reduzieren. Zudem sei auch ein Treffen von Spitzenforschern der Akademie mit Vertretern der Klimaschutzbewegung "Fridays for Future" geplant.
Die Leopoldina vertritt als Nationale Akademie die deutsche Wissenschaft im Ausland und in internationalen Gremien, unter anderem bei der wissenschaftsbasierten Beratung der G7- und G20-Gipfel. Zudem leistet sie wissenschaftliche Politikberatung in Deutschland.
Der Klimaforscher Gerald Haug war im Dezember 2019 zum neuen Leopoldina-Präsidenten gewählt worden. Er folgt auf den Mikrobiologen Jörg Hacker, der die Nationalakademie seit 2010 leitet und nach zwei Amtszeiten turnusgemäß ausscheidet. Unter seiner Amtszeit hatte die Leopoldina viel beachtete Stellungnahmen zu Zukunftsthemen wie Bioenergie, Klimaschutz, Präimplantationsdiagnostik und Genomchirurgie veröffentlicht.
Haug ist Direktor am Max-Planck-Institut für Chemie in Mainz sowie Professor an der Eidgenössisch-Technischen Hochschule (ETH) Zürich. Die Feier zur Amtsübergabe findet am Donnerstag in Halle statt. Haug übernimmt das Amt als neuer Leopoldina-Präsident zum 1. März 2020.