Berlin (epd). Die Hohenzollerngruft im Berliner Dom ist von März an bis voraussichtlich Frühjahr 2023 geschlossen. Grund sind umfangreiche Bau- und Sanierungsmaßnahmen im Umfang von 17,3 Millionen Euro, wie der Vorsitzende des Domkirchenkollegiums, Stephan Harmening, am Donnerstag in Berlin mitteilte. Ziel sei es, die Gruft mit ihren mehr als 90 Grabmälern und Särgen zu einem würdevollen Ort der Totenruhe und bedeutenden Erinnerungsort der deutschen Geschichte umzugestalten. Die Hohenzollerngruft gilt als wichtigste dynastische Grablege Deutschlands.
Von den Kosten trägt die Domgemeinde zehn Prozent, den Rest teilen sich Bund und Land. Zudem fördert die Cornelsen Kulturstiftung mit 200.000 Euro unter anderem einen neuen Informationsort. In diesem, der Gruft vorgelagerten Raum sollen die Besucher über den Ort und die Geschichte der Hohenzollern aufgeklärt werden. Dazu ist unter anderem ein interaktives Modell der Gruft geplant.
Zudem soll erstmals eine Klimaanlage eingebaut sowie die Beleuchtung verbessert werden. 2019 besichtigten 765.000 Menschen Dom und Gruft. Auch eine Neuanordnung der Sarkophage in der historischen Aufstellung eines Gräberfeldes ist vorgesehen. Dadurch sollen die einzelnen Särge für die Besucher zugänglicher sein.
Weiter ist geplant, Dom und Gruft ab 2023 barrierefrei begehbar zu machen. Dazu werden zwei Aufzüge eingebaut. Die sanitären Anlagen sowie Dom-Shop und Cafe werden vergrößert. In der Gruft sind unter anderem der Große Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg (1640-1688), der preußische König Friedrich I. (1657-1713) und Königin Sophie Charlotte (1668-1705) bestattet.