Köln (epd). Der FDP-Politiker Gerhart Baum hat zum 75. Jahrestag der alliierten Bombenangriffe auf Dresden das demokratische Engagement in der Stadt gewürdigt. "Dresden ist anders als 'Pegida'", sagte der 87-Jährige, der als Kind die Bombennächte in der Stadt miterlebt hat, am Donnerstag im Deutschlandfunk. "Im Gegensatz zu früher haben sich die Demokraten zusammengeschlossen", sagte Baum.
"Das erfreut mich", fügte der frühere Bundesinnenminister hinzu, der davor warnte, dass das Gedenken durch Rechtsextremisten instrumentalisiert wird. Angesichts dieser Versuche sei Dresden heute "in einer akzeptablen Erinnerungskultur angekommen". Baum warnte zugleich vor einer "rechtsextremistischen Gefahr im Lande, die auf keinen Fall verharmlost werden darf". Die Lehren aus der Zeit des Nationalsozialismus seien "Nie wieder Nazis" und "Nie wieder Krieg".
In der Stadt wird im Verlauf des Tages mit zahlreichen Veranstaltungen an die Opfer des Zweiten Weltkrieges und die Zerstörung der Stadt vor 75 Jahren erinnert. Zu einer Gedenkfeier im städtischen Kulturpalast wird Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier als Redner erwartet. Bei den Bombenangriffen der Alliierten zwischen dem 13. und 15. Februar 1945 waren rund 25.000 Menschen ums Leben gekommen.