Halle (epd). Vier Monate nach dem antisemitischen Anschlag in Halle ist der Döner-Imbiss, in dem ein Mann erschossen wurde, beschädigt worden. An der Scheibe des Imbisses sei am Mittwochmorgen ein Loch angezeigt worden, sagte ein Sprecher der Polizei am Mittwoch in Halle. Die Polizei ermittelt wegen Sachbeschädigung und geht derzeit aber nicht von einer Schusswaffe als Tatwaffe aus. Das Loch sei bereits vor mehreren Tagen bemerkt worden. Zuerst hatte die "Mitteldeutsche Zeitung" am Mittwoch (online) über ein neues Einschussloch berichtet.
In Halle waren am 9. Oktober 2019 eine 40 Jahre alte Frau auf der Straße sowie ein 20 Jahre alter Mann in dem Döner-Imbiss erschossen worden. Der schwer bewaffnete rechtsextreme Täter hatte zuvor vergeblich versucht, in die Synagoge im Paulusviertel einzudringen.
Mitte Januar waren in Halle unter anderem auch das Bürgerbüro des SPD-Bundestagsabgeordneten Karamba Diaby sowie das Justizzentrum attackiert worden. Dort wurden ebenfalls Einschusslöcher an den Scheiben festgestellt. Ob es Zusammenhänge zwischen den Taten gibt, werde noch geprüft, sagte der Polizeisprecher.