Heutigen Besuchern ermöglichten sie moderne Angebote und einen Blick in eine andere Zeit. Noch bis zum Wochenende wollen Experten in Wöltingerode Forschungsergebnisse zum Thema "Klöster und Klosterlandschaften in Niedersachsen" diskutieren.
Vor allem Frauenklöster seien nach der Reformation als Stifte fortgeführt worden, sagte Reitemeier. Und während katholische Klöster sich aus vielen Gebieten zurückzögen, gebe es in den protestantischen Konventen kaum Nachwuchssorgen. Die Karrieren und Biografien der Frauen, die sich häufig spät für einen Eintritt in ein Kloster entschieden, seien unterschiedlich. "Heute spielt die soziale Herkunft der Konventualinnen allerdings keine Rolle mehr."
Im Mittelalter und in der Neuzeit hätten Klöster und klosterähnliche Gemeinschaften Einfluss auf Kirche, Staat und Gesellschaft ausgeübt, erläuterte der Historiker. Heute bereicherten die verbliebenen Stifte vor allem das karitative und kulturelle Leben in ihren Regionen. So böten viele evangelische Damenstiften eine Reihe religiöser und meditativer Aktivitäten an. Zugleich existierten beeindruckende Bereiche "wie eine eigene Welt, seit Jahrhunderten fast unverändert."
© epd-bild/Jens Schulze
Der Historiker Arnd Reitemeier ist der Ansicht, dass die noch existierenden Klöster in Niedersachsen eine wichtige gesellschaftliche Funktion haben. Noch bis zum Wochenende wollen Experten in Wöltingerode Forschungsergebnisse zum Thema "Klöster und Klosterlandschaften in Niedersachsen" diskutieren.
Historiker: Klöster haben bis heute in Niedersachsen hohe Bedeutung
Die noch existierenden Klöster in Niedersachsen haben nach Ansicht des Historikers Arnd Reitemeier bis heute eine wichtige gesellschaftliche Funktion. Die Einrichtungen stünden für mehr als 1.000 Jahre Geschichte und Kontinuität, sagte der Leiter des Göttinger Instituts für Landesforschung am Donnerstag dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Rande einer Tagung im Kloster Wöltingerode.