Düsseldorf (epd). Die Zahl der pflegenden Angehörigen, für die die Pflegekassen Beiträge in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen, hat sich innerhalb von zwei Jahren mehr als verdoppelt. Das geht aus den Versichertenzahlen der Deutschen Rentenversicherung (DRV) hervor, über die die in Düsseldorf erscheinende "Rheinische Post" (Donnerstag) berichtet. Demnach waren Ende 2018 rund 673.000 Pflegepersonen ohne Rentenbezug in der gesetzlichen Rentenversicherung versichert. Ende 2016 hatte ihre Zahl erst bei rund 302.000 gelegen.
Entsprechend seien auch die Einnahmen der Rentenversicherung durch die Beitragszahlungen der Pflegeversicherung deutlich gestiegen, heißt es in dem Bericht weiter. Lagen die Beitragseinnahmen für Pflegepersonen im Jahr 2016 noch bei rund einer Milliarde Euro, so kletterten sie 2018 auf rund 2,2 Milliarden Euro.
Die Entwicklung mache deutlich, dass die Anfang 2017 in Kraft getretene Reform die Alterssicherung der pflegenden Menschen tatsächlich verbessert habe, sagte ein Sprecher der Deutschen Rentenversicherung der Zeitung. "Es fließen nun für erheblich mehr Pflegende Beiträge in die gesetzliche Rentenversicherung und verbessern damit deren Absicherung." Nach einem Jahr Pflege könne sich dadurch die spätere monatliche Rente um bis zu 31 Euro erhöhen. 88 Prozent der versicherten Pflegepersonen waren laut DRV-Statistik 2018 weiblich.
Die Pflegekassen zahlen unter bestimmten Bedingungen Rentenversicherungsbeiträge für pflegende Angehörige. Voraussetzung ist häusliche Pflege an mindestens zehn Stunden pro Woche, verteilt auf wenigstens zwei Tage wöchentlich. Bis zur Reform der Pflegeversicherung waren mindestens 14 Stunden pro Woche Bedingung. Außerdem darf die Pflegeperson neben der Pflege nicht mehr als 30 Stunden berufstätig sein. Die Höhe der Beiträge ist abhängig vom Pflegegrad des Pflegebedürftigen.