Ravensbrück/Potsdam (epd). Die Politikwissenschaftlerin Andrea Genest wird ab August neue Leiterin der KZ-Gedenkstätte Ravensbrück in Brandenburg. Das teilte das Landeskulturministerium am Dienstag in Potsdam mit. Die 1970 in Berlin geborene Genest übernimmt zugleich die Stellvertretung des Direktors der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten, Axel Drecoll. Die bisherige Gedenkstättenleiterin Insa Eschebach geht Ende Juli nach 15 Jahren in den Ruhestand.
Kulturministerin Manja Schüle (SPD) sagte, Genest habe profunde und vielfältige Erfahrungen sowohl in der Arbeit mit unterschiedlichen Gedenkstätten als auch in der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit Erinnerungskultur. Sie habe zudem bereits bei Projekten der Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück mitgearbeitet. "Auf deutschem Boden und von deutschem Boden aus sind zwischen 1933 und 1945 monströse Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen worden", betonte Schüle. Daran erinnere die Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück im einst größten Frauen-KZ der Nationalsozialisten besonders eindrücklich.
Genest hat den Angaben zufolge Politikwissenschaft und Germanistik an der Freien Universität Berlin studiert und über Antisemitismus in Polen promoviert. Danach arbeitete sie unter anderem an den Gedenkstätten Auschwitz-Birkenau, Deutscher Widerstand und Ravensbrück und zuletzt am Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit in Berlin-Schöneweide.