Köln (epd). Die Stadt Köln soll nach Wunsch von Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) 100 zusätzliche Plätze für Flüchtlinge aus den Lagern in Griechenland bereitstellen. Die Aufnahme solle angesichts der prekären Situation in den Lagern und bei der Seenotrettung auf dem Mittelmeer "aus humanitären Gründen" erfolgen, erklärte Reker am Montag. Über den Vorschlag soll der Rat der Stadt am Donnerstag entscheiden, wie eine Stadt-Sprecherin dem Evangelischen Pressedienst (epd) bestätigte.
Laut dem Beschlussvorschlag wird die Bundesregierung aufgefordert, die von Köln und anderen Städten und Kreisen angebotenen Aufnahmeplätze in Anspruch zu nehmen. Ein entsprechendes Angebot solle der Bund der griechischen Regierung unterbreiten. Letztendlich entscheidet die Bundesregierung über die Aufnahme der Flüchtlinge, die Kommunen können lediglich ihre Bereitschaft signalisieren.
In ihrem Antrag bittet Reker die Ratsvertreter zudem darum, 16 zusätzliche Aufnahmeplätze für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge anzubieten. "Das Schicksal der Kinder in den Camps darf niemanden kalt lassen", sagte die Oberbürgermeisterin.
Vergangene Woche hatte bereits die Stadt Dortmund signalisiert, 20 bis 30 Menschen aus den Flüchtlingslagern in Griechenland aufzunehmen. Dort soll der Rat am 13. Februar über den Vorschlag entscheiden. Dortmund und Köln hatten sich 2019 mit anderen Kommunen zu dem Bündnis "Städte Sicherer Häfen" für Geflüchtete erklärt. Die zivilgesellschaftliche Initiative "Seebrücke" und die Städte des Bündnisses stellen sich nach eigenen Angaben gegen "die Abschottungspolitik Europas" und wollen mehr Menschen ein sicheres Ankommen ermöglichen.