Berlin (epd). Deutsche Umwelthilfe und Deutscher Mieterbund haben von der Bundesregierung eine klimafreundlichere und zugleich sozialverträgliche Wohnungsbaupolitik gefordert. Bislang würden sozialpolitische gegen klimapolitische Ziele ausgespielt, sagte die stellvertretende Bundesgeschäftsführerin der Umwelthilfe, Barbara Metz, am Donnerstag in Berlin. Energetische Sanierungen würden zu Unrecht als Sündenbock für steigende Mieten und Wohnkosten dargestellt.
Umwelthilfe und Mieterbund fordern in einem Zehn-Punkte-Sofortprogramm unter anderem eine Erhöhung des staatlichen Förderbudgets auf bis zu 25 Milliarden Euro pro Jahr. Die Bundesregierung plant für die kommenden Jahre nur knapp vier Milliarden Euro jährlich für Klimaschutz in Gebäuden ein.
Mieterbund und Umwelthilfe plädieren dafür, nur noch Sanierungen zu fördern, die mit dem Ziel eines klimaneutralen Gebäudebestandes im Jahr 2050 vereinbar sind. Zugleich müssten die Kosten zwischen Staat, Mieter und Vermieter verteilt werden. Die beiden Organisationen schlagen dafür eine Absenkung der Modernisierungsumlage von derzeit acht auf vier Prozent und einen Verbleib der staatlichen Förderung beim Vermieter vor. Das würde bedeuten, die öffentliche Förderung würde nicht länger auf die Modernisierungskosten aufgeschlagen.
Ulrich Ropertz, Geschäftsführer des Mieterbundes, sagte, ohne energetische Sanierungen würden Heizkosten und damit das Wohnen spürbar teurer werden. Vor allem für den vermieteten Gebäudebestand müsse die öffentliche Förderung für ambitionierte Effizienzstandards steigen, um die Kosten gerechter zu verteilen.