Davos/Genf (epd). Die Klimaaktivistin Greta Thunberg hat sich enttäuscht über den bislang wenig erfolgreichen Kampf gegen die Erderwärmung geäußert. Trotz der weltweiten Protestaktionen sei beim Klimaschutz so gut wie nichts erreicht worden, sagte Thunberg am Dienstag zum Auftakt des 50. Jahrestreffens des Weltwirtschaftsforums im schweizerischen Davos.
Der Ausstoß der klimaschädlichen Treibhausgase vergrößere sich immer weiter, betonte die 17-jährige Schwedin. Sie forderte, dass die Regierungen den Klimaschutz endlich ernst nehmen müssten. Weltweit habe sich bei vielen Menschen ein Bewusstsein für den Umweltschutz gebildet.
Am Dienstag sollte US-Präsident Donald Trump vor dem Forum sprechen. Außerdem werden in dem Alpenort auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sowie weitere rund 50 Staats- und Regierungschefs erwartet. Der Klimawandel und seine verheerenden Folgen sollen das zentrale Thema des viertägigen Forums mit 3.000 Teilnehmern sein, das unter starken Sicherheitsvorkehrungen stattfindet.
Weitere Themen reichten von Staatsverschuldung über Hilfen für arme Länder bis zu Managementfragen, erklärte der Vorsitzende des Forums, Klaus Schwab. Das Motto des Forums mit Hunderten Einzelveranstaltungen lautet "Interessensvertreter für eine kohäsive und nachhaltige Welt".
In der Schweiz demonstrierten linke Gruppen gegen das Weltwirtschaftsforum, wobei die Kritik vor allem auf die Auswüchse des Kapitalismus und die Passivität vieler Regierungen angesichts des Klimawandels zielt. Das 1971 von dem Deutschen Schwab gegründete Weltwirtschaftsforum trifft offiziell keine politischen oder ökonomischen Entscheidungen.