Dubai, Neu-Delhi (epd). In Indien sind 19 Angeklagte wegen Missbrauchs von Waisenkindern verurteilt worden. Wie die Zeitung "Indian Express" am Montag berichtete, befand ein Gericht in der Hauptstadt Neu-Delhi auch den Besitzer des Waisenhauses im ostindischen Bundesstaat Bihar für schuldig, mehrere Mädchen in seiner Obhut brutal vergewaltigt und sexuell angegriffen zu haben. In der Anstalt in der Stadt Muzzafarpur waren mehr als 40 Mädchen untergebracht. Der Fall kam erst ans Licht, als ein sozialwissenschaftliches Forschungsinstitut im Mai 2018 der Regierung von Bihar einen Bericht über horrende Zustände in dem Haus übergab.
Der Skandal hatte auch wegen seiner politischen Dimension in ganz Indien zu Protesten geführt. Brajesh Thakur, der Betreiber des Waisenhauses, saß zu jener Zeit als Angeordneter im Landesparlament des Bundesstaates. Thakur gab laut Akten den Mädchen Essen, das mit Schlafmitteln versetzt war und vergewaltigte dann gemeinsam mit anderen Männern von außerhalb der Anstalt die Kinder. Die indische Strafverfolgungsbehörde CBI fand allerdings keine Hinweise darauf, dass einige der Waisenkinder angeblich ermordet wurden. Laut CBI konnten alle Insassen des Waisenhauses gefunden werden. Über das Strafmaß will das Gericht am 28. Januar entscheiden.