Berlin (epd). Bei der geplanten Reform des Sorge- und Unterhaltsrechts will die Bundesregierung unterschiedlichen Bedürfnissen bei Kindern von getrennt lebenden Eltern Rechnung tragen. "Klar ist, dass wir kein Modell verbindlich vorschreiben wollen", sagte Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) der Zeitung "Welt am Sonntag". Manche Familien lebten gut mit dem Wechselmodell. "Für andere ist das undenkbar", sagte Giffey.
Es sei aber zunehmend zu beobachten, dass sich auch nach einer Trennung beide Eltern um das Kind kümmern wollen. "Deshalb müssen wir die Regeln so umgestalten, dass auch das gelebte Modell des gemeinsam getrennt Erziehens berücksichtigt wird", sagte Giffey. Man wolle einen Weg finden, der die unterschiedlichen Lebenslagen bestmöglich berücksichtigt. Das Justizministerium werde dazu in diesem Jahr Vorschläge machen.
Die Materie sei aber nicht einfach, räumte Giffey ein: "Es geht hier um eine Lebenssituation, in der sich Menschen oft in einem emotionalen Ausnahmezustand befinden."
epd et