Frankfurt a.M./Ciudad Hidalgo (epd). Die Migrantenkarawane stockt: Mehr als tausend mittelamerikanische Flüchtlinge und Migranten, die gemeinsam auf dem Weg in die USA sind, hängen seit Samstag (Ortszeit) in Guatemala an der mexikanischen Grenze fest. Einige von ihnen versuchten erfolglos, Polizeiketten auf der Grenzbrücke in der Stadt Ciudad Hidalgo zu durchbrechen, um nach Mexiko zu gelangen. Andere überquerten nach Angaben der mexikanischen Zeitung "El Heraldo de Chiapas" illegal den Grenzfluss Suchiate, wurden dann aber von Sicherheitskräften wieder zurückgewiesen.
Mexikanische Soldaten und Nationalgardisten lassen nur kleine Gruppen von Migranten ins Land, die bereit sind, sich registrieren zu lassen. Wer in Mexiko Asyl oder andere Formen des Schutzes suche, könne sich legal im Land aufhalten, teilte die Regierung mit.
Der mexikanische Präsident Andrés Manuel López Obrador hat den Flüchtlingen und Migranten, die am Mittwoch in Honduras aufgebrochen waren, in der südlichen Grenzregion 4.000 Arbeitsplätze angeboten. Der neue Präsident Guatemalas, Alejandro Gianmattei, behauptet dagegen, die mexikanische Regierung werde alles dafür tun, um die Weiterreise der Menschen aus Honduras, El Salvador und Guatemala zu verhindern.
Die Migranten knüpfen mit ihrem Marsch an die Karawanen an, mit denen im Herbst 2018 Tausende von mittelamerikanischen Wanderarbeitern und Flüchtlingen Richtung USA gezogen sind. Seit damals sind die Bedingungen für die Migranten noch schwieriger geworden, da López Obradors Regierung mit dem US-Präsidenten Donald Trump Vereinbarungen getroffen hat, um die Migration einzudämmen. Für den mexikanischen Staatschef könnte die neue Karawane deshalb zu einer großen Herausforderung werden.