Washington (epd). In Washington haben Tausende Frauen beim vierten "Women's March" vor dem Weißen Haus gegen die Regierung von US-Präsident Donald Trump protestiert. Demonstrationen für Frauenrechte fanden am Samstag (Ortszeit) auch in Dutzenden anderen Städten statt, darunter Chicago, New York, San Diego, Los Angeles und Anchorage. Die Frauendemos hatten mit den riesigen Kundgebungen vor drei Jahren am 21. Januar 2017 begonnen, am Tag nach Trumps Amtseinführung. Damals gingen Schätzungen zufolge mehr als 500.000 Menschen in Washington auf die Straße.
In diesem Jahr standen die Forderungen nach Klimagerechtigkeit, nach Schutz von Migranten und nach Selbstbestimmung bei Sexualität und Familienplanung im Mittelpunkt. Zahlreiche Plakate richteten sich direkt gegen Donald Trump. Auf einem großen Banner wurde seine Verhaftung gefordert.
Die Organisatorinnen des "Women's March" sprachen von einem Neuanfang. Im vergangenen Jahr war mehreren Frauen im Leitungskomitee Nähe zum Antisemitismus vorgeworfen worden. In mehreren Städten distanzierten 2019 sich örtliche Veranstalterinnen vom nationalen Büro.
Der "Women's March" versammelte sich am Samstag unter neuer Führung. Als mitwirkende Organisationen wurden unter anderem der Familienplanungsverband Planned Parenthood Action Fund, Greenpeace USA, der Klimaschutzverband 350.org und die Latina-Organisation Mijente angegeben. In Washington verzichteten die Kundgebung auf "prominente" Rednerinnen. Die Energie gehe von den Marschierenden aus, hieß es.
Unterdessen hat sich das US-Nationalarchiv in Washington am Samstag für "Fehler" bei seiner neuen Ausstellung über Frauenrechte entschuldigt. Auf einem ausgestellten Foto von der Frauenkundgebung 2017 waren regierungskritische Demonstrationsplakate so abgeändert, dass der Name Trump nicht lesbar war. Das sei nicht richtig gewesen, bedauerte das Archiv. Man habe das entstellte Foto entfernt und werde es mit dem ursprünglichen ersetzen.