Berlin (epd). Rund 27.000 Menschen haben nach Veranstalterangaben am Samstag in Berlin für eine Wende in der Agrarpolitik demonstriert. Zu der Kundgebung aufgerufen hatte das Bündnis "Wir haben es satt!", ein Zusammenschluss von über 50 Bauern-, Umwelt-, Naturschutz-, Verbraucher- und Entwicklungsorganisationen sowie anderen Initiativen. Ein Polizeisprecher sagte dem Evangelischen Pressedienst (epd), es gebe eine höhere fünfstellige Teilnehmerzahl. Nach Veranstalterangaben rollten dabei auch rund 170 Traktoren aus dem Bundesgebiet durch das Berliner Regierungsviertel.
Die Demonstranten forderten von der Bundesregierung einen umwelt-, tier- und klimaverträglichen Umbau der Landwirtschaft. Zudem wurde gegen das geplante EU-Abkommen mit den Mercosur-Staaten in Südamerika protestiert. Die Großdemonstration fand bereits zum zehnten Mal anlässlich der Landwirtschaftsmesse "Grüne Woche" in Berlin statt.
Zuvor hatten Vertreter des "Wir haben es satt!"-Bündnisses eine Protestnote an Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) übergeben. Die Ministerin habe dafür die internationale Agrarministerkonferenz kurz unterbrochen, um die Note entgegenzunehmen, erklärte das Demonstrationsbündnis. In der Protestnote wird ein gerechter Handel und der Schutz bäuerlicher Betriebe auf der ganzen Welt gefordert. Es dürften nicht durch unfaire Freihandelsabkommen neue Märkte für Auto- und Chemie-Konzerne erschlossen werden.
Am Freitag hatten Bauern mit Traktoren in mehreren deutschen Städten gegen strengere Umweltvorschriften demonstriert.