Frankfurt a.M., San Pedro Sula (epd). Mehr als tausend Migrantinnen und Migranten haben sich in der Nacht zum Mittwoch in Honduras auf den Weg Richtung USA gemacht. Laut der Tageszeitung "La Prensa" sammelten sich bereits am Vortag zahlreiche Menschen am zentralen Busbahnhof der Stadt San Pedro Sula. Während des Marsches riefen sie in Sprechchören "Weg mit JOH", wie der honduranische Präsident Juan Orlando Hernández nach seinen Anfangsbuchstaben genannt wird. Honduras ist eines der ärmsten Länder Lateinamerikas.
Die Migranten knüpfen mit ihrem Marsch an die Karawanen an, mit denen im Herbst 2018 Tausende von mittelamerikanischen Wanderarbeitern und Flüchtlingen Richtung USA gezogen sind. Einem Teil der Menschen gelang die Einreise in die Vereinigten Staaten. Andere sind freiwillig in ihre Heimat zurückgekehrt, da sie die Grenze nicht überschreiten konnten. Viele Menschen flüchten aus Honduras nicht nur vor der Armut, sondern auch vor der Gewalt der kriminellen Jugendbanden, den sogenannten Maras.
Seit den Karawanen von 2018 sind die Bedingungen für die Migranten noch schwieriger geworden. Sowohl die mexikanische als auch die honduranische Regierung haben mit der US-Regierung Vereinbarungen getroffen, um die Migration einzudämmen.