Berlin (epd). Vor der Abstimmung über eine mögliche Gesetzesänderung bei der Regelung von Organspenden geht der SPD-Abgeordnete und Gesundheitsexperte Karl Lauterbach von einem "sehr knappen" Ergebnis aus. Lauterbach sagte am Montag in Berlin, dass es über den Daumen gepeilt noch 28 bis 30 Prozent Unentschiedene gebe. Es sei daher auch möglich, dass keiner der Anträge eine Mehrheit bekomme.
Am Donnerstag will der Bundestag über Anträge zur Regelung von Organspenden abstimmen. Eine Gruppe um Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und Lauterbach tritt dabei für die Umkehrung des jetzigen Grundsatzes ein. Nach ihren Plänen soll jeder potenzieller Organspender sein, der dem zu Lebzeiten nicht widerspricht.
Eine anderer Entwurf sieht dagegen vor, dass die Organentnahme wie derzeit nur bei ausdrücklicher Zustimmung möglich ist. Die dahinterstehende Gruppe um Grünen-Chefin Annalena Baerbock will aber dafür sorgen, dass die Bürger regelmäßig dazu befragt werden, damit sie ihre Entscheidung möglichst dokumentieren.
Erhält keiner der Anträge mehr Ja- als Nein-Stimmen, bleibt es beim aktuell geltenden Recht.