Protest am Guantanamo-Jahrestag vor Weißem Haus geplant

Frankfurt a.M., Washington (epd). Zum 18. Jahrestag der Eröffnung des Gefangenenlagers Guantanamo auf Kuba planen Menschenrechtsorganisationen eine Protestaktion vor dem Weißen Haus in Washington. In orangefarbenen Overalls und schwarzen Kapuzen wollen sie an diesem Samstag vor dem Amtssitz von US-Präsident Donald Trump die Schließung des Lagers verlangen, wie Amnesty International am Donnerstag (Ortszeit) in Washington mitteilte.

Das Lager in einem US-Militärstützpunkt auf Kuba wurde am 11. Januar 2002 als Reaktion auf die Terroranschläge vom 11. September 2001 in Betrieb genommen. Die Gefangenen tragen orangene Overalls und Kapuzen. Derzeit sind laut Amnesty 40 Männer dort inhaftiert, alle muslimischen Glaubens.

Das Lager sei während der Amtszeiten von drei Präsidenten bislang 18 beschämende Jahre in Betrieb, kritisierte Amnesty-Expertin Daphne Eviatar. Und immer noch würden darin Menschen ohne Prozess festgehalten mit der Aussicht, den Rest ihres Lebens dort zu verbringen. Viele der Inhaftierten hätten gravierende gesundheitliche Probleme als Folge von Folter und anderen Misshandlungen im Lager. "Es ist höchste Zeit, dass Guantanamo ein für allemal geschlossen wird", forderte Eviatar.

Bei ihrem Prostest werden die Aktivistinnen und Aktivisten eine Begräbnisprozession vom Weißen Haus bis zum Trump-Hotel abhalten. Dabei sollen neun Särge getragen werden in Erinnerung an die neun Gefangenen, die im Lager gestorben sind. An der Aktion beteiligen sich zwölf Menschenrechtsorganisationen, darunter neben Amnesty das Zentrum für Verfassungsrechte (CCR), Angehörige von Opfern der Anschläge des 11. September, Foltergegner und muslimische Initiativen.