Tote bei Terroranschlägen in Afrika
Militärbasis in Kenia ein Ziel
Terroristen verübten am Wochenende mehrere Anschläge in Afrika. In Burkina Faso explodierte ein Sprengsatz in einem Bus, in Kenia griffen Islamisten eine Militärbasis an, die von der US-Armee genutzt wird.

Genf, Nairobi (epd). Bei Terroranschlägen in Afrika sind an diesem Wochenende zahlreiche Menschen getötet worden. Im westlichen Burkina Faso kamen mindestens 14 Fahrgäste eines Minibusses ums Leben, als ein Sprengsatz an Bord detonierte. Unter den Opfern des Anschlags, der Islamisten zugeschrieben wird, sind zahlreiche Schüler. Im ostafrikanischen Kenia überfielen mutmaßliche Kämpfer der Terrormiliz Al-Shabaab am Sonntagmorgen eine gemeinsame Militärbasis von kenianischer und US-Armee nahe der Ferieninsel Lamu. Nach Angaben des kenianischen Militärs wurden vier Islamisten getötet.

In der Region werden immer wieder Anschläge verübt. Vor drei Tagen hatten bis zu 50 mutmaßliche Al-Shabaab-Terroristen mehrere Busse unweit von Lamu überfallen und mindestens drei Passagiere erschossen, die sie für Christen hielten.

Am Sonntag habe ein Al-Shabaab-Kommando kurz vor Sonnenaufgang das Camp Simba auf der östlichen Halbinsel Manda gestürmt, sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Paul Njuguna, laut der Zeitung "East African Standard". Die Angreifer seien zurückgeschlagen worden, im Lauf des Kampfes seien aber Benzintanks in Brand geraten. Al-Shabaab erklärte dagegen in einer über Twitter verbreiteten Mitteilung, man habe Teile der Basis eingenommen. Das Afrika-Kommando der US-Streitkräfte teilte ebenfalls über Twitter mit, man sei noch dabei, die Lage in der Basis unter Kontrolle zu bringen.

Ob und wie viele Opfer es aufseiten des Militärs gegeben hat, war unklar. Die US-Armee warf Al-Shabaab Übertreibung vor, machte aber keine konkreten Angaben. Unbestätigten Berichten zufolge sollen bei dem Anschlag vom Sonntag zwei Flugzeuge und zwei US-Militärhubschrauber zerstört worden sein. Vor dem Anschlag hatte die Gruppe den Strom auf der Halbinsel gekappt.

Manda liegt eine kurze Bootsfahrt von der beliebten Ferieninsel Lamu entfernt. Unklar war zunächst, wie viele Touristen sich am Sonntag noch auf Lamu befanden. Die Insel ist über Neujahr ein beliebtes Ferienziel von Kenianern und Ausländern. Die kenianische Tageszeitung "Daily Nation" berichtete am Sonntagnachmittag, die Flüge seien wieder aufgenommen worden. Der Flughafen, den Touristen benutzen, um nach Lamu zu reisen, liegt neben der Militärbasis und war über mehrere Stunden geschlossen.

Die somalische Al-Shabaab-Miliz hat ihre Rückzugsräume in einem Waldgebiet, das nicht weit von Lamu entfernt auf der anderen Seite der kenianischen Grenze liegt. Die USA unterstützen in Somalia die Regierung im Kampf gegen Al-Shabaab. Nach einem Anschlag mit mindestens 83 Toten in Mogadischu hatte die US-Luftwaffe vergangene Woche mehrere Einsätze gegen Al-Shabaab geflogen.

Am Wochenende wurde zudem bekannt, dass mutmaßliche Kämpfer der islamistischen Terrormiliz Boko Haram bereits am 22. Dezember eine Insel in Tschadsee überfallen und mindestens 50 Bewohner getötet haben sollen. Die getöteten Fischer stammen offenbar auch aus Kamerun und dem Tschad. Weil die Insel so entlegen ist, war der Überfall zunächst unbemerkt geblieben.