Berlin (epd). Kurz vor Weihnachten hat Deutschland noch einmal mehr als 100 aus Seenot gerettete Migranten aus Italien aufgenommen. Wie das Bundesinnenministerium am Freitag in Berlin mitteilte, wurden insgesamt 132 Menschen überstellt, die auf dem Mittelmeer in Seenot gerieten und nach der Rettung nach Italien gebracht wurden. Einige von ihnen wurden nach Angaben eines Sprechers wegen medizinischer Notfälle direkt nach der Ankunft mit dem Flugzeug in ein Krankenhaus gebracht.
Die Gesamtzahl der in Deutschland aufgenommenen Flüchtlinge aus der Seenotrettung erhöht sich damit auf rund 500. Unter den am Freitag in Deutschland angekommenen Migranten sind auch Menschen, die von der Organisation Sea-Watch gerettet wurden, wie der Sprecher des Ministeriums auf Twitter mitteilte. Sie müssen nun das reguläre Asylverfahren durchlaufen und wissen erst danach, ob sie bleiben dürfen.
Deutschland gehört zu den Ländern, die sich bereiterklärt haben, aus Seenot gerettete Flüchtlinge aus Italien aufzunehmen. Das Land hatte Rettungsschiffen in der Vergangenheit die Einfahrt in Häfen verweigert. Es verwies darauf, allein mit der Versorgung der Schutzsuchenden überfordert zu sein. Eine solidarische Lösung zur Verteilung der Geretteten, an der sich alle Staaten der EU beteiligen, gibt es bislang nicht.