Frankfurt a.M. (epd). Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte beklagt zunehmende Lieferengpässe bei Medikamenten. In Einzelfällen komme es so zu Versorgungsnotständen, etwa wenn bestimmte Krebstherapien unterbrochen oder verschoben werden müssten, sagte der Präsident des Instituts, Karl Broich, der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ, Donnerstag). Dies sei völlig inakzeptabel. Problematisch seien die Engpässe aber vor allem für Apotheker, die dann Ersatzmedikamente suchen müssten. Auf Patienten wirke sich die Knappheit nur selten gravierend aus.
Hauptgrund für Lieferengpässe seien Qualitätsprobleme in der Herstellung der Grundstoffe oder fertigen Arzneimittel, erklärte Broich. Auf dem Herstellermarkt gebe es "zu viele Monopole und Oligopole". Wenn dann ein Produzent wegfalle, könne der Markt das nicht auffangen. "Und da spielt es keine Rolle, dass es Hunderte Nachahmerpräparate gibt, die meisten beziehen ihre Grundstoffe aus denselben Fabriken", sagte Broich.
Das Bundesinstitut mit Sitz in Bonn sammelt Meldungen zu Lieferengpässen bei besonders wichtigen Medikamenten. Aktuell umfasst die Datenbank mehr als 280 Einträge.