Die Kirche sei selbst herausgefordert, "unseren eigenen populistischen Versuchungen nicht zu erliegen und die Gefahr der Moralisierung unserer Botschaft zu erkennen", sagte Sachau. "Wir sind nicht einfach die Guten", betonte er. Auch Kirchenmitglieder seien gefährdet, rechtspopulistischem Gedankengut zu folgen. Auch Antisemitismus gebe es in der Kirche, "er ist immer wieder in Predigten zu entdecken".
Aufgabe der evangelischen Akademien sei es, "eine Kultur zu erhalten, in der unterschiedliche Meinungen, Positionen und Überzeugungen miteinander ins Gespräch kommen", sagte Sachau, der zum nächsten Jahr als Akademiedirektor ausscheidet. Dieses Gespräch müsse durch drei Dinge bestimmt sein: Respekt und Toleranz, die Kraft guter Argumente und einen Geist, "der vom christlichen Glauben inspiriert ist".
Sachau ist seit 2006 Direktor der Evangelischen Akademie zu Berlin, die Tagungen und Konferenzen in der Hauptstadt und in Brandenburg veranstaltet. Im nächsten Jahr scheidet er auf eigenen Wunsch aus dem Amt und zieht mit seiner Frau zurück nach Norddeutschland. Sachau wird dort noch einmal als Pastor arbeiten.