Fürth/Bihac (epd). Der CSU-Politiker Christian Schmidt zeigt sich besorgt über die Lage der Migranten, die im bosnischen Flüchtlingslager Vucjak bei Bihac gestrandeten sind. Die Zustände in Vucjak, wo Menschen auf einer Mülldeponie hausen, "widersprechen allen humanitären Vorstellungen in der EU". Bosnien müsse Hilfe bei der Versorgung der geschätzt 7.000 Geflüchteten im Land bekommen.
Die Situation in dem wilden Lager nahe der Stadt Bihac hat sich seit einigen Monaten verschärft. Dem Bundestagsabgeordneten und früheren Bundeslandwirtschaftsminister Schmidt zufolge sind die Migranten auf der Suche nach einer neuen Balkanroute über Bulgarien nach Serbien, Bosnien und ins EU-Land Kroatien. Kurz vor dessen Grenze stauten sie sich in Vucjak, berichtete Schmidt, der im November gemeinsam mit Vertretern des Bundesinnenministeriums und des Technischen Hilfswerks (THW) vor Ort war.
Das Lager in Vucjak müsse geschlossen werden, forderte der bayerische Landesvorsitzende des Evangelischen Arbeitskreises der Union. Nahe Sarajevo bereite das THW zurzeit eine alte Kaserne vor, in die die Geflüchteten rechtzeitig vor dem Wintereinbruch verlegt werden sollen.
Zudem müsse illegale Migration soweit wie möglich unterbunden werden, fügte Schmidt hinzu. Grund für die Verlagerung der Route sei unter anderem, dass die Grenze zwischen Bosnien und der bosnisch-serbischen Teilrepublik "nicht intensiv beobachtet" werde. Notwendig sei eine Mission der Grenzschutzpolizei Frontex, "um die serbische Außengrenze gegenüber Bulgarien zu sichern", sagte Schmidt.