Berlin (epd). Tausende Klimaaktivisten und Kohlegegner sind am Samstag in der Lausitz in Braunkohle-Tagebaue eingedrungen. Sie forderten einen sofortigen Ausstieg aus der Kohle als Energieträger. Die Initiative "Ende Gelände" sprach von rund 4.000 Aktivisten im Lausitzer und Leipziger Revier. Zahlreiche Gruppen beteiligten sich an Blockadeaktionen des Tagebaugeländes und von Bahnanlagen, wie die Polizei Brandenburg über Twitter mitteilte. Bei Auseinandersetzungen mit Demonstranten seien auch Schlagstöcke eingesetzt worden.
Aktivisten gelangten nach Angaben von "Ende Gelände" zufolge unter anderen in den Tagebaue Jänschwalde und Welzow-Süd sowie an die Kohlebahn zum Kraftwerk Jänschwalde. Die Mitteldeutsche Braunkohlengesellschaft (Mibrag) teilte mit, rund 1.200 Braunkohlegegner seien auf das Gelände des Tagebaus Vereinigtes Schleenhain in Sachsen eingedrungen. Die Braunkohleförderung sei aus Sicherheitsgründen eingestellt worden. Die Mibrag habe Strafantrag gegen Unbekannt wegen Hausfriedensbruchs gestellt. Auch die Lausitz Energie Kraftwerke stellten Strafanzeige, wie das Unternehmen mitteilte.
"Ende-Gelände"-Sprecherin Nike Mahlhaus sagte: "Wir schauen nicht hilflos zu, wie Politik und Konzerne unsere Zukunft zerstören." Der Protest sei "ein klares Zeichen für Klimagerechtigkeit und einen ökologischen und gerechten Systemwandel". "Ende Gelände" fordert effektive Maßnahmen zur Umsetzung des Pariser Klimaabkommens. Bisherige Pläne reichten nicht aus, um das globale Ziel zu erreichen, die Erderwärmung auf 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen, erklärte die Initiative.