Berlin (epd). Die deutsche Wirtschaft hat die Bundesregierung aufgefordert, Investitionen in Afrika stärker zu unterstützen. "Die Unternehmen brauchen bessere staatliche Garantie- und Absicherungsinstrumente für ihre Investitionen", sagte der Vorsitzende des Afrika-Vereins der deutschen Wirtschaft, Stefan Liebing, dem "RedaktionsNetzwerk Deutschland" (Dienstag). Für größere Investitionsvorhaben zum Beispiel im Energie- oder Verkehrssektor in Afrika erhielten deutsche Unternehmen in der Regel keine Kredite von Banken, da diesen das Risiko zu hoch sei. Daher seien staatliche Garantien zu günstigen Konditionen notwendig, sagte Liebing.
Dies habe die Bundesregierung auch zugesagt, passiert sei aber bisher nichts, kritisierte er. "Niemand kümmert sich konsequent genug um die Unternehmen, die schon heute versuchen, in Afrika gegen Staatskonzerne aus China, risikofreudige indische Unternehmer oder bestens unterstützte französische Unternehmen zu bestehen", sagte Liebing. "So darf es nicht bleiben."
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) berät an diesem Dienstag in Berlin mit afrikanischen Staats- und Regierungschefs über künftige Investitionen auf dem Kontinent. Es ist die dritte Konferenz der Initiative "Compact with Africa", in deren Mittelpunkt Investitionspartnerschaften mit Ländern stehen, die sich verpflichten, Korruption zu bekämpfen. Bisher gibt es zwölf Partner: Ägypten, Äthiopien, Benin, Burkina Faso, Elfenbeinküste, Ghana, Guinea, Marokko, Ruanda, Senegal, Togo und Tunesien.
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berät am Dienstag mit afrikanischen Staats- und Regierungschefs über künftige Investitionen auf dem Kontinent.