Düsseldorf (epd). Verbände von leitenden Medizinern und Klinikträgern dringen auf einen bundesweiten Krankenhausgipfel. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) müsse die Zukunft der Krankenversorgung in Deutschland angehen, forderte der Präsident des Verbandes der leitenden Krankenhausärzte Deutschlands, Michael Weber, am Montag in Düsseldorf zum Auftakt der weltgrößten Medizinfachmesse Medica und des Deutschen Krankenhaustags 2019. Auch die Gesundheitsminister der Länder sollten sich für ein solches Spitzentreffen einsetzen, betonten Weber und die Präsidenten der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Gerald Gaß, sowie des Verbandes der Deutschen Krankenhausdirektoren, Josef Düllings.
Der notwendige Strukturwandel der Krankenhäuser dürfe nicht zulasten der Patienten und der Mitarbeiter gehen, sagten die Verbandspräsidenten. Weber kritisierte, die Forderung der Politik, jedes zweite Krankenhaus in Deutschland zu schließen, gehe an der Realität vorbei. Kleineren Kliniken werde zu Unrecht nachgesagt, sie seien nicht ausreichend kompetent, unterstrich Weber, der auch Kongresspräsident des 42. Deutschen Krankenhaustages ist. Gaß pochte zudem auf mehr Unterstützung für Investitionen in den Kliniken.
In den bundesweit rund 1.900 Krankenhäusern behandeln 1,2 Millionen Klinikmitarbeiter jährlich etwa 20 Millionen Krankheitsfälle. Ein Großteil der Patienten gehöre jedoch nicht in ein Krankenhaus, sondern könne auch ambulant von Ärzten behandelt werden, hieß es.