Berlin (epd). Die Entwicklungshilfe für Afrika muss sich nach Ansicht von Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) verstärkt auf die Digitalisierung konzentrieren. "Mit der Digitalisierung kann Afrika riesige Entwicklungssprünge machen", sagte Müller dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (Montag). Dadurch würden für die stark wachsende junge Bevölkerung des Kontinentes neue Chancen im Tech-Sektor, in der Ausbildung oder auch in der Landwirtschaft geschaffen.
"Wir dürfen die digitale Entwicklung in Afrika nicht verschlafen und müssen das volle Potenzial heutiger Technik nutzen", betonte Müller. "Sonst schaffen wir nie ausreichende Angebote für Bildung, Ausbildung und Jobs."
Mit der Initiative "Digitales Afrika" setze das Entwicklungsministerium bereits rund 40 Projekte mit einem Volumen von 165 Millionen Euro um, sagte der Minister weiter. Insgesamt investiere das Ministerium 268 Millionen Euro in 227 Digitalprojekte in Afrika.
Als Beispiel nannte der CSU-Politiker eine für die Elfenbeinküste geplante E-Learning-Plattform für junge Landwirte oder Digitalunternehmer, deren Inhalte auf Smartphones heruntergeladen werden können. In Ruanda würden zusammen mit Volkswagen, Siemens und SAP Carsharing-Modelle mit Elektroautos eingeführt. In Kamerun sei der digitale Bezahlverkehr ausgebaut worden. Mit deutscher Unterstützung ist nach Angaben Müllers zudem geplant, eine Spracherkennung für lokale afrikanische Sprachen zu entwickeln.
epd fu