Frankfurt a.M. (epd). Der mit 337,5 Meter zweithöchste Fernmeldeturm Deutschlands in Frankfurt am Main steht seit Oktober dieses Jahres unter Denkmalschutz. Der in den Jahren 1974 bis 1979 nach einem Entwurf von Johannes Möhrle und Peter Metzger im Auftrag der Deutschen Bundespost erbaute Turm sei zum Zeitpunkt seiner Erbauung "Inbegriff modernster Kommunikationstechnologie" gewesen, teilte Markus Harzenetter, Präsident des Landesamtes für Denkmalpflege Hessen, am Donnerstag in Wiesbaden mit. Seine Erhaltung sei aus geschichtlichen, städtebaulichen und technischen Gründen von öffentlichem Interesse.
Der offiziell Europaturm und im Volksmund "Ginnheimer Spargel" genannte Turm sei solider erbaut als alle Vorgänger, erläuterte Harzenetter. Der Durchmesser der Kanzel mit 59 Meter sei einmalig, nur aufgrund seiner Antenne sei der Berliner Fernmeldeturm Turm höher. Städtebaulich bilde der Turm mit dem Riegel der benachbarten Bundesbank nördlich der Autobahn 66 ein "imposantes Eingangsmotiv für Autofahrer aus Nordwesten".
Aus der Nähe gesehen sei die Kanzel mit dem ehemaligen Restaurant und der Diskothek das ausschlaggebende, visuelle Motiv, fügte Harzenetter hinzu. Erst aus größerer Entfernung werde der obere Kanzelbereich mit den Sendeplattformen und des sich nach oben verjüngenden Bauwerks sichtbar. Das Eingangsgebäude, über das man mittels Rampen und Treppen gelangt sei, habe einen futuristischen Eindruck auf die Zeitgenossen gemacht. Mittels modernster Aufzüge seien sie in Sekundenschnelle in das Besucher- oder in das Restaurantgeschoss gelangt.
Heute nutzt die Deutsche Telekom den Turm als Empfangsstation für Satellitensignale und verteilt diese von hier per Funk terrestrisch oder via Kabelnetz über Frankfurt und Südhessen. Außerdem befinden sich noch immer einige Richtfunk- und Mobilfunkantennen auf dem Turm.