Genf (epd). Durch Sterilisierung männlicher Moskitos wollen die Vereinten Nationen Tropenkrankheiten wie das Denguefieber besser bekämpfen. Testreihen mit den Insekten sollten bald beginnen, teilte die Weltgesundheitsorganisation am Donnerstag in Genf mit.
Moskitos übertragen durch Stiche lebensgefährliche Krankheiten. Die Hälfte der Weltbevölkerung etwa sei durch Denguefieber bedroht, erklärte die Chefwissenschaftlerin der WHO, Soumya Swaminathan. Um die Gefahren einzudämmen, müssten neue Methoden ausprobiert werden.
Das Projekt sieht vor, Schwärme männlicher Moskitos aufzuziehen und durch Bestrahlung unfruchtbar zu machen. Danach sollen die Insekten laut WHO in die freie Wildbahn entlassen werden, um Paarungsversuche mit weiblichen Moskitos zu unternehmen.
Da die männlichen Moskitos nicht zeugungsfähig seien, würde der Nachwuchs ausbleiben und die Insektenpopulationen würden sich stetig vermindern. Die WHO, die Internationale Atomenergieagentur und andere Partner aus den UN bringen das Projekt an den Start.
Moskitos übertragen den WHO-Angaben nach auch die Erreger von Malaria, Zika, Chikungunyafieber und Gelbfieber. Mückenstiche lösten 17 Prozent aller Fälle von Infektionskrankheiten aus. Rund 700.000 Menschen sterben demnach pro Jahr an den Krankheiten.