Frankfurt a.M., Jakarta (epd). In Indonesien häufen sich Umweltschützern zufolge gesundheitliche Risiken durch hochgiftige Stoffe in Nahrungsmitteln. Ursache dafür sei das Verbrennen von Plastikmüll, der aus westlichen Ländern zum Recyceln nach Indonesien geschickt wurde, berichtete der britische Rundfunksender BBC am Donnerstag. Umweltschützer des globalen Netzwerkes IPEN, das für die Beseitigung von Schadstoffen kämpft, hätten stark belastete Hühnereier nahe Surabaya im Osten der Insel Java gefunden. Demnach lag die Konzentration toxischer Dioxine in den Eiern teils um das 70-fache über den europäischen Sicherheitsstandards. Langfristige Folgen seien häufige Krebserkrankungen sowie Schäden des Immunsystems. Die höchsten Werte wurden in der Nahe von Tofu-Fabriken gemessen, die Plastikabfälle als Brennstoff benutzen, heißt es in dem BBC-Bericht. Die Fachleute von IPEN erklärten, es handle sich um die bislang zweithöchste Belastung an Dioxinen in Eiern, die bislang in Asien entdeckt wurde - nur eine Region in Vietnam war nach dem Einsatz des Entlaubungsmittels Agent Orange noch verseuchter. Durch das Verbrennen von Plastikmüll litten Anwohner zudem an Atemwegserkrankungen Wie die Nachbarn Malaysia, Vietnam und Thailand wehrt sich auch Indonesien gegen zunehmende Plastikimporte. Nachdem China angekündigt hatte, ab 2018 nahezu keine dieser Mülleinfuhren mehr zu erlauben, wurden auch zunehmend auch illegal Abfälle nach Südostasien verschifft. Laut der indonesischen Statistikbehörde wuchs die Einfuhr von Plastikmüll allein im vergangenen Jahr um 141 Prozent auf 283.000 Tonnen. Dieser stammte vor allem aus Australien, Kanada, Neuseeland, den USA und Europa.
Indonesien: Giftstoffe in Eiern durch Plastikmüllverbrennung