Berlin (epd). Rund 2.400 Menschen haben sich im vergangenen Jahr in Deutschland mit HIV infiziert. Die Zahl der Neuinfektionen sei damit gegenüber 2017 leicht gesunken, teilte das Robert Koch-Institut (RKI) anlässlich des Welt-Aids-Tages am 1. Dezember am Donnerstag in Berlin mit. 2017 wurden etwa 2.500 Neuinfektionen mit HIV registriert. Der Ausbau von zielgruppenspezifischen Testangeboten und ein früherer Behandlungsbeginn zeigten offenbar Erfolge, hieß es.
Dieser Weg sollte "konsequent weiter umgesetzt werden", vor allem durch eine weitere Verbesserung der Testangebote und die Gewährleistung des Zugangs zur Therapie für alle Menschen, die in Deutschland mit HIV leben, betonte RKI-Präsident Lothar Wieler. Der positive Trend kommt den Angaben zufolge aus der wichtigsten Betroffenengruppe. So sei bei Männern, die Sex mit Männern haben, die Zahl der geschätzten Neuinfektionen deutlich zurückgegangen, von 2.200 im Jahr 2013 auf 1.600 im Jahr 2018.
Das Robert Koch-Institut schätzt die Zahl der Menschen in Deutschland, die nicht wissen, dass sie HIV-infiziert sind, auf 10.600. Insgesamt lebten der Schätzung zufolge Ende 2018 rund 87.900 Menschen mit HIV in Deutschland. Geschätzt 440 Menschen seien im vergangenem Jahr in Deutschland an HIV gestorben, hieß es.
Die Deutsche Aids-Hilfe führt den Rückgang der HIV-Neuinfektionen auf eine konsequente Prävention und die HIV-Therapie zurück, die auch Übertragung verhindere. Mit mehr speziellen Testangeboten und Zugang zu medizinischer Behandlung für alle Menschen in Deutschland könnten Präventionslücken geschlossen werden, hieß es.