Leipzig (epd). Die bisherige Deutsche Zentralbücherei für Blinde (DZB) in Leipzig heißt ab sofort Deutsches Zentrum für barrierefreies Lesen (dzb lesen). Die Namensänderung sei in einem feierlichen Akt anlässlich des 125. Geburtstags der Einrichtung am Dienstag beschlossen worden, teilte das Zentrum in Leipzig mit. Die bisherige DZB ist eine Einrichtung des Freistaats, gehört dem Landeswissenschaftsministerium und war am 12. November 1894 gegründet worden.
Die Umbenennung war den Angaben nach durch die Änderung des Urheberrechts zu Jahresbeginn "möglich und notwendig" geworden. Nun dürfe das Zentrum auch Werke für Menschen, die herkömmlich Gedrucktes nicht oder nur schlecht lesen können, barrierefrei aufbereiten und in seiner Bibliothek anbieten, hieß es.
Direktor Thomas Kahlisch erklärte, als dzb lesen mache man sich nun auf den Weg, "weitere Potenziale zu nutzen und neue Nutzerinnen und Nutzer zu gewinnen, indem wir passende Angebote schaffen". Damit seien unter anderem Großdrucke oder E-Books gemeint, fügte er hinzu. Damit solle Nutzern geholfen werden, die bisher keinen Zugang zu Literatur hatten.
Sachsens Wissenschaftsministerin Eva-Maria Stange (SPD) erklärte, das Zentrum werde auch unter neuem Namen einen wichtigen Beitrag zur Inklusion leisten. Von Sachsen aus werde die Einrichtung "blinden, seh- und jetzt auch lesebehinderten Menschen das Lesen von Texten in eigens produzierten Formaten ermöglichen", sagte Stange. Angesichts der bundesweiten Reichweite des dzb lesen wünsche sie sich eine Unterstützung durch den Bund, sagte die Ministerin.