New York/Genf (epd). Mehr Kinder sterben laut den UN an einer Lungenentzündung als an jeder anderen Krankheit. Über 800.000 Mädchen und Jungen unter fünf Jahren seien 2018 an Lungenentzündung gestorben, erklärte die Exekutivdirektorin des Kinderhilfswerks Unicef, Henrietta Fore, am Dienstag in New York.
Damit habe im vergangenen Jahr alle 39 Sekunden ein Kind sein Leben verloren, weil es sich eine Infektion der Lunge zugezogen habe. Den Angaben nach starben 2018 rund 440.000 Kinder an Durchfall, rund 270.000 überlebten eine Malaria-Erkrankung nicht.
Unicef-Chefin Fore erklärte, dass eine Lungenentzündung in den meisten Fällen vermeidbar sei, zudem sei sie heilbar. Die Krankheit werde durch Bakterien, Viren oder Pilze verursacht. In fünf Ländern hätten sich 2018 mehr als die Hälfte der Todesfälle ereignet: Nigeria, Indien, Pakistan, Demokratische Republik Kongo und Äthiopien.
Die Unicef-Chefin rief die Länder dazu auf, mehr Gelder für den Kampf gegen die Lungenentzündung zu geben. Unicef veröffentlichte den Appell mit fünf weiteren Kinder- und Gesundheitsorganisationen.
Im Januar 2020 werden die Organisationen gemeinsam ein Globales Forum über Lungenentzündungen bei Kindern veranstalten. Es soll in Spanien stattfinden.