Berlin (epd). Klimaaktivisten von "Parents for Future" haben Kritik von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier an der Klimabewegung "Fridays for Future" zurückgewiesen. "Unsere Bemühungen, eine wirksame Klimaschutzpolitik in Deutschland durchzusetzen, basieren auf der rechtsstaatlichen Ordnung der Bundesrepublik Deutschland", heißt es in einer am Montag in Berlin verbreiteten Mitteilung von "Parents for Future". Alle Aktionen seien strikt gewaltfrei. "Wir gestalten Politik und Gesellschaft über Demonstrationen, Petitionen, verschiedene Formen der gesellschaftlichen Aufklärung und kommunalpolitisches Engagement", hieß es weiter.
Steinmeier hatte in einem Zeitungsinterview "Fridays for Future" vorgeworfen, "Demokratie immer kleiner" zu reden und "apokalyptische Bedrohungen" zu beschreiben, die "kaum zu bewältigen scheinen" und lähmten. Im "Tagesspiegel" vom Freitag (Online) hatte Steinmeier weiter gesagt: "Wer meint, dass irgendeine autoritäre Ordnung besser mit den Herausforderungen der Gegenwart umgehen kann, der irrt." Er kenne keine politische Ordnung weltweit, "die die Möglichkeit zur Umkehr, die Möglichkeit zur Selbstkorrektur so in sich trägt wie die Demokratie".
Die "Parents for Future" erklärten, "die Klimagerechtigkeitsbewegung" stehe für eine Belebung der Demokratie: "Wir sind sicher, dass der dringend erforderliche Wandel nur durch die Partizipation breiter gesellschaftlicher Gruppen gelingen kann." Zugleich kritisierten sie "die intransparente Einflussnahme von Vertretern der Wirtschaft auf weichenstellende Entscheidungen zur Klimapolitik".