Frankfurt, Mexiko-Stadt (epd). Hunderte Menschen haben in Mexiko-Stadt gegen die Ermordung von Frauen protestiert. Mit rosaroten Kreuzen zogen sie durch die Hauptstadt und forderten Aufklärung und Maßnahmen gegen geschlechtsspezifische Gewalt, wie die Tageszeitung "La Jornada" am Sonntag (Ortszeit) berichtete. Sie skandierten "nicht eine mehr", und viele waren als Skelette geschminkt. In Mexiko wird Anfang November traditionell der Toten gedacht. Es war das zweite Mal, dass der von Angehörigen und feministischen Organisationen organisierte Marsch in Erinnerung an getötete Frauen stattfand.
Im Rahmen des Tages der Toten müsse auch ein Tag der ermordeten Frauen etabliert werden, forderte Frida Guerrera von der Organisation "Frauen in Abwesenheit". "Er muss so bezeichnet werden, weil die Frauen nicht wegen ihres Alters oder einer Krankheit starben, sondern ermordet wurden." In diesem Jahr wurden im Mexiko nach offiziellen Angaben bis Mitte Oktober 638 Frauen aufgrund ihres Geschlechts umgebracht. Nach UN-Angaben sterben in Lateinamerika täglich zwölf Frauen durch geschlechtsspezifische Gewalt. 98 Prozent der Fälle werden nicht strafrechtlich verfolgt.