Berlin (epd). Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) hat einen erneuten antisemitischen Angriff in der Bundeshauptstadt "auf das Schärfste" verurteilt. Es dürfe nicht sein, dass am helllichten Tag ein Spaziergänger antisemitisch beleidigt und dann geschlagen werde, wenn er sich verbal zur Wehr setze, erklärte Müller am Dienstag: "Das sind Geschehnisse, die in unserer Stadt angesichts unserer Geschichte einfach nicht passieren dürfen und die niemals zur Normalität werden dürfen."
Nach Angaben der Polizei vom Dienstag war am Montagnachmittag in Berlin-Karow ein Spaziergänger von einem unbekannten Mann zunächst antisemitisch beleidigt worden. Als er sich verbal zur Wehr setzte, schlug ihn der Mann und verletzte ihn an Kopf und Kinn. Beim Versuch, sich zu wehren, habe der 70-Jährige das Gleichgewicht verloren und sei zu Boden gestürzt. Erst eine Passantin habe den Angreifer dazu veranlasst, von seinem Opfer abzulassen und zu flüchten. Der Polizeiliche Staatsschutz ermittelt.