Berlin (epd). Das Projekt "Pausentaste" des Bundesgesundheitsministeriums zur Unterstützung pflegender Kinder und Jugendlicher wird erweitert. Betroffene Mädchen und Jungen können sich jetzt auch in einem Chat beraten lassen, teilte das Ministerium am Dienstag in Berlin mit. Zwei Mal wöchentlich stünden dafür Fachleute vom Kinder- und Jugendtelefon "Nummer gegen Kummer" bereit, hieß es.
Schon die bisherigen Angebote des Projekts werden den Angaben nach rege genutzt. Seit Beginn der Initiative im Januar 2018 verzeichnete die Webseite www.pausentaste.de über 50.000 Besuche. Zudem gab es den Angaben nach rund 3.300 Beratungen per Telefon oder E-Mail.
"Auch pflegende Kinder brauchen Pausen. Sie brauchen jemanden zum Zuhören. Sonst wird aus Pflege Stress, Überforderung und Einsamkeit", sagte Familienministerin Franziska Giffey bei einem Netzwerktreffen der "Pausentaste" in der Hauptstadt. Sie habe größten Respekt davor, was pflegende Kinder und Jugendliche für ihre Geschwister oder Eltern täglich leisteten: "Sie müssen wissen, dass sie nicht allein sind und bestmöglich unterstützt werden."
Laut einer Studie der Universität Witten-Herdecke (2018) im Auftrag des Ministeriums kümmern sich bundesweit rund 479.000 Kinder und Jugendliche um chronisch kranke oder pflegebedürftige Angehörige. Sie sind oft psychisch schwer belastet, haben neben Schule und Pflege zu wenig Freizeit und haben niemanden, um über ihre Situation zu reden.
Ihnen will das bundesweite Projekt "Pausentaste" helfend zur Seite stehen. Das Angebot umfasst die Website www.pausentaste.de, sowie eine telefonische Beratung und eine E-Mail-Beratung beim Kinder- und Jugendtelefon der "Nummer gegen Kummer". Hinzu kommt nun die Beratung per Chat.