Berlin (epd). Die Berliner Staatsanwaltschaft hat Zeitungsberichten zufolge das Ermittlungsverfahren gegen die Beschuldigten im Fall der antisemitischen Attacke gegen den Berliner Gemeinderabbiner Yehuda Teichtal eingestellt. Als Begründung sei in einem an den Anwalt des Rabbiners gerichteten Schreiben angegeben worden, dass die Beschuldigten die Tat bestreiten, berichtet die Berliner Boulevardzeitung "B.Z." (Sonntag). Es sei nicht möglich, die Täter wiederzuerkennen, und unbeteiligte Zeugen stünden nicht zur Verfügung.
Nach den Ermittlungen bestehe kein hinreichender Tatverdacht gegen die Beschuldigten, wird weiter aus dem Schreiben zitiert. Zuerst hatte die "Jüdische Allgemeine" darüber berichtet.
Rabbiner Teichtal zeigte sich entsetzt. "Mein Rechtsempfinden als Betroffener ist da wohl ein anderes als das der Staatsanwaltschaft", sagte er der "Jüdischen Allgemeinen". Vielleicht müsse man die rechtlichen Voraussetzungen ändern, damit solche Straftaten geahndet werden können, sagte Teichtal: "Das brauchen wir als Juden angesichts der drohenden antisemitischen Bedrohung, das braucht die gesamte Gesellschaft."
Teichtal war Ende Juli von zwei Männern auf arabisch antisemitisch beschimpft und bespuckt worden, als er mit seinem Sohn nach dem Synagogengottesdienst auf dem Heimweg war. Teichtal ist Vorsitzender des orthodoxen Jüdischen Bildungszentrums Chabad Lubawitsch in Berlin-Wilmersdorf.