Bremen (epd). An der traditionellen Bremer Eiswette dürfen in Zukunft auch Frauen teilnehmen. "Damen werden künftig unsere Gäste sein, können dann aber auch Genossinnen werden, also zum Kreis jener gehören, die ihrerseits Gäste einladen dürfen", sagte der Präsident der Eiswette, Patrick Wendisch, (62) der Wochenzeitung "Die Zeit". "Das möchte ich eindeutig erklären."
Wegen der Einladungspolitik des Eiswette-Präsidiums hatte es Anfang des Jahres scharfe Auseinandersetzungen in Bremen gegeben. Aus Protest gegen den Ausschluss von Frauen hatte der Senat einen vorläufigen Boykott der Feier beschlossen.
Die Eiswette, eine private Veranstaltung, blickt auf eine 190 Jahre lange Tradition als reines Männerfest zurück. Es wird gewettet, ob die Weser zugefroren ist oder nicht. Etwa 800 Gäste treffen sich dazu an jedem dritten Samstag im Januar zum rituellen Grünkohlessen, darunter Vertreter der Bundes- und Landespolitik sowie Vertreter der Wirtschaft. Die Veranstaltung hat überregionale Bedeutung und soll auch das Image Bremens als Wirtschaftsstandort stärken.