Maputo, Gaborone (epd). In Botsuana im südlichen Afrika waren am Mittwoch mehr als 900.000 Stimmberechtigte zu Parlaments- und Kommunalwahlen aufgerufen. Die seit der Unabhängigkeit 1966 regierende Demokratische Partei unter Präsident Mokgweetsi Masisi lag in Umfragen vorn, muss jedoch mit Einbußen rechnen. Masisis Vorgänger Ian Khama unterstützt nach einem Zerwürfnis die oppositionelle "Sammlung für Demokratischen Wandel" unter Führung von Duma Boko, der einen höheren Mindestlohn und die Schaffung neuer Arbeitsplätze versprach.
Masisi ist seit April 2018 Staats- und Regierungschef und hat die umstrittene Trophäenjagd auf Elefanten wieder erlaubt, von denen es mehr als 100.000 in Botsuana gibt. Der Staats- und Regierungschef wird von der Nationalversammlung für fünf Jahre gewählt. Die Verfassung erlaubt maximal zehn Jahre im höchsten Staatsamt.
Botsuana ist so groß wie Frankreich und hat 2,3 Millionen Einwohner. Das Land hat eine in Afrika beispiellose Erfolgsgeschichte vorzuweisen. Politisch blieb es immer stabil. Die Wirtschaftsleistung liegt laut Weltbank bei mehr als 7.700 US-Dollar pro Kopf, eine der höchsten des Kontinents. Die soziale Kluft ist jedoch groß.
Botsuana ist Afrikas größter Diamantenlieferant. Tourismus und Viehhaltung sind ebenfalls wichtige Wirtschaftssektoren. Das Wachstum schwächte sich jedoch zuletzt auf vier Prozent ab, die Arbeitslosigkeit stieg auf 18 Prozent. Versuche, die Wirtschaft von Diamantenexporten unabhängiger zu machen, zeitigten bislang wenig Erfolg.
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