Wirtschaftskriminalität verlagert sich zunehmend ins Internet

Wiesbaden (epd). Wirtschaftskriminalität hat im vergangenen Jahr in Deutschland einen Schaden von mehr als drei Milliarden Euro verursacht. Das geht aus dem am Dienstag in Wiesbaden veröffentlichten "Bundeslagebild Wirtschaftskriminalität 2018" des Bundeskriminalamts (BKA) hervor. Das Geschehen verlagert sich demnach immer mehr ins Internet. Sowohl über Webseiten als auch über soziale Medien komme es verstärkt zu Fällen von Anlagebetrug, erklärte das BKA.

Insgesamt gingen den Angaben zufolge 2018 die Zahlen im Bereich der Wirtschaftskriminalität zurück. Die 50.550 von der Polizei registrierten Fälle waren 32 Prozent weniger als im Vorjahr. Dieser deutliche Rückgang sei insbesondere auf ein im Jahr 2017 in Sachsen geführtes Verfahren mit mehr als 23.000 Anlagebetrugsdelikten zurückzuführen. Dessen ungeachtet bleibt der finanzielle Schaden, der durch Wirtschaftskriminalität verursacht wird, immens.

Zwar sank auch die Schadenssumme um zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr. Sie lag mit 3,356 Milliarden Euro jedoch weiterhin auf einem hohen Niveau. Laut Bundeskriminalamt setzen die Täter bei ihrer Vorgehensweise verstärkt aufs Internet, um für ihre in betrügerischer Absicht angebotenen Anlagemöglichkeiten zu werben. Soziale Medien rückten dabei in den Vordergrund, da auf diesem Wege Anleger mit vermeintlich lukrativen und unkomplizierten Investitionsmöglichkeiten angelockt werden könnten.

Um den Anschein der Seriosität zu stärken, bieten die Täter laut BKA zudem häufig einen "Kundenservice" in Form einer Hotline an. Dabei sei die Möglichkeit der direkten telefonischen Ansprache für die Betrüger der Schlüssel dafür, Opfer von den angeblichen Gewinnmöglichkeiten eines Investments zu überzeugen.