Frankfurt a.M., New York (epd). Die Familie unterstützen, den Kindern Bildung ermöglichen: Die Hoffnung auf ausreichendes Einkommen geben afrikanische Migranten in einer Studie des UN-Entwicklungsprogramms (UNDP) als wesentlichen Antriebsgrund zur Flucht nach Europa an. Dabei sei oft nicht die Suche nach einem Job an sich Motivation gewesen, heißt es in dem am Montag veröffentlichten Bericht. Denn fast 60 Prozent der 1.970 Befragten hätten entweder einen Arbeitsplatz gehabt oder seien zur Schule gegangen. Das Einkommen habe aber nicht gereicht.
Etwa zwei Drittel der Menschen gaben dem Bericht zufolge an, die Einkünfte oder die Perspektive auf Einkommen im Heimatland hätten sie nicht von der gefährlichen Flucht stoppen können. Dabei verfügten sie im Schnitt über mindestens drei Jahre längere Schul- oder Ausbildung als die in den Heimatländern Zurückgebliebenen. Befragt wurden Afrikaner aus 39 Ländern, die auf irregulären Wegen nach Europa kamen. Hindernisse für Chancen oder die Abwesenheit von Wahlmöglichkeiten zeigten sich als wesentlicher Faktor bei der Entscheidung für die Migration, erklärte UNDP-Chef Achim Steiner.
Gut die Hälfte der Migranten gab an, für die Reise nach Europa von Verwandtschaft und Freunden unterstützt worden zu sein. Etwa 78 Prozent schickten nun Geld zurück. Vielfach hätten die Menschen aber ein Gefühl des Versagens, nicht ausreichend finanzielle Mittel in die Heimat transferieren zu können. Trotz aller Gefahren würden sie die Migration nach Europa aber wieder wagen, erklärten 93 Prozent der Afrikaner.