Köln, New York (epd). Schätzungsweise fast 70.000 Kinder mussten laut Unicef seit Beginn der jüngsten Gewalt in Nordostsyrien fliehen. Seit Beginn der Kämpfe in der Region vor einer Woche seien mindestens vier Kinder getötet und neun weitere verletzt worden, erklärte das UN-Kinderhilfswerk am Dienstag in New York und Köln. Die Konfliktparteien und diejenigen, die Einfluss auf sie hätten, müssten Kinder jederzeit schützen, betonte Unicef-Exekutivdirektorin Henrietta Fore.
Seit Mittwoch vergangener Woche führt die Türkei eine Offensive gegen die Kurden im Nordosten Syriens. Mindestens 170.000 Kinder in der Region benötigten humanitäre Hilfe.
Bei den Kämpfen seien drei Gesundheitseinrichtungen und Krankenwagen sowie eine Schule beschossen worden, erklärte Fore. Zudem sei ein Wasserwerk außer Betrieb, das fast 400.000 Menschen in Al-Hassakeh mit Wasser versorge. Zivile Infrastruktur müsse geschützt und nicht für militärische Zwecke genutzt werden.
Die türkische Militäroffensive folgte auf die Ankündigung der USA, ihre Truppen aus der Region abzuziehen. US-Streitkräfte und kurdische Einheiten hatten dort in den vergangenen Jahren gemeinsam gegen die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) gekämpft. Die Türkei betrachtet die kurdischen Kräfte im Nordosten Syriens als Terroristen. Inzwischen stellte sich laut Medienberichten das Regime des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad militärisch an die Seite der Kurden. In Syrien herrscht seit 2011 ein blutiger Konflikt, der mit Protesten gegen Assad begann.
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